... in eigener Sache (3) ...
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... bislang fuhren wir immer zu Abbrüchen, jetzt aber "kommt der Abbruch zu uns" ... Die Nachbarfabrik muss einer modernen Wohn- und Geschäftsbebauung weichen. Unser ehrwürdiges Anwesen erhält zusehends eine Solitärstellung in einem ehedem geschäftigen Industriestandort am Ortsrand an einer Ausfallstraße, die zwar an Verkehrsaufkommen stetig zunimmt, an geschichtsträchtigen Bauten jedoch deutlich abnimmt. |
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Wenngleich der abgerissene Bau keinen architektonischen Meilenstein darstellte, wird der Grundstein zu Kirchheims Wohlstand und Entwicklung, gerade hier entlang des Flüsschens Lauter mit der Wasserkraft, wie auch mit dem Abriss der benachbarten Fa. Schlatter zuvor, kaum mehr erlebbar. |
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Die Wasserkraft der Lauter lieferte die Energie, um auch eine Schwerindustrie entstehen zu lassen. Ab 1864 vereinfachte die königliche Eisenbahn den Handel mit potentiellen Abnehmern. Ab 1899 erhielten wir selbst einen eigenen Bahnhof, während uns gegenüber der Fabrikant Max Weise in seiner Villa 1898 Karl May samt Gattin Emma empfing.
Am anderen Ende der Stadt logierte im August 1899 ein ganz anderer: Hermann Hesse verliebte sich in die Nichte des Kronenwirtes, die Bedienung Julie Hellmann, und schrieb die Erzählung "Lulu". Mit seinen Freunden ließ sich Hermann Hesse vom Fotografen Otto Hofmann in dessen Atelier fotografieren (vergleiche unsere Translozierung "... der letzte Mohikaner ..."). |
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Der Liason Hermann und Julie war jedoch kein langes Glück beschieden.
Bislang sind uns hier nur absolute Könner begegnet und wir bewundern immer wieder die Fähigkeiten von Mensch und Maschine, auch wie jüngst in allernächster Umgebung. |