als uns ein Riesentor zulief

… waren wir zunächst über den desolaten Zustand erschrocken, bis sich dann Martin in seiner gänzlich unerschrockenen Art dem Ungetüm widmete.

 

Die beiden fanden in einer besonderen Art von Hassliebe zueinander: das Tor gab Stück für Stück immer weitere Schäden preis, Martin beim durchgefaultem handgeschmiedten Nagel Nr. 198 wurde zwar verbissener, aber fand dann – wie er meinte “eindeutige” Spuren am Tor, wo Martin Luther seine Thesen angenagelt hätte.

Diese epochale Entdeckung beflügelte sein weiteres Würken – pardon Wirken – und allabendlich versöhnte er sich sowohl anhand der Fortschritte am Tor und als auch mit einem “Tannenzäpfle” (für Nichteingeweihte eine Biermarke).

Mittlerweile verstummte jeder Spötter, die Ausstrahlung dieses ehrwürdigen Oldtimers gewann zusehends unter seinen kundigen Händen und wie häufig strahlte der Restaurator mit seinem Werk um die Wette.

 

Die beiden nach der Fertigstellung zu trennen war problematisch, aber so ist es wohl, bei Hassliebe …