Unser Anliegen

Ein offenes Wort an Altbaubesitzer

Alle Häuser brauchen Reparaturen, alte wie neue. Man will Freude am schönen Besitz haben, stolz sein auf den überkommenen Bestand.

Eine alte Haustür muß nicht weggeworfen und durch eine geschmacklose Aluminiumtür Typ “Modernes Wohnen” ersetzt werden. Wie beim Auto erhalten Ersatzteile das Gesamtprodukt.

So sind die Bauteile konstruiert, auch wenn mancher “Hand”-Werker das alte “Glompp” nicht anfassen mag – der schlaue Vertreter mit seinem bunten Katalog wartet schon.

Prüfen Sie, ob Altes nicht erhalten werden kann; meist ist Instandsetzung preisgünstiger und schöner.

Das größte Kapital Ihres alten Hauses ist sein Alter. Zerstören Sie nicht seinen größten Vorteil, denn Alter ist durch nichts zu ersetzen. “Aus Alt mach Neu” wird zur Maskerade. Sogar zur Urkundenfälschung. Stehen Sie zur Patina, Risse in Putz und Holz gehören dazu. Neue Baumaterialien haben am Altbau nichts zu suchen.

Achten Sie auf die Kleinigkeiten. Vieles läßt sich wiederverwenden, altes mundgeblasenes Glas mit Schlieren, Griffe, Biberschwanzziegel, Natursteingewände, Lehmausfachungen im Fachwerk, Altputze. Sie geben dem Haus seinen Reiz, sein Alter.

Alte Häuser sind nicht zu ersetzen, ihr Erhalt ist die Mühe wert.

Wie rasch sind Proportionen und Maße zerstört, wenn man sie nicht erkennt. Fenster mit Sprossen und hölzerne Klappläden geben der Fassade den Rhythmus. In der Musik werden Instrumente gestimmt, Tonart und Spiel vereint, so entsteht Harmonie.

Suchen Sie die Harmonie in unseren heutigen Bauten: Dächer mit Betonsteinen wie Deckel, Fensteröffnungen wie Stanzmuster, garniert mit Rolläden, Geländer im laufenden Meter als Betonband oder künstlichem Schmiedeeisen, Erker, daß das Haus aus den Fugen kracht. Und die Vorbilder sieht man überall – die guten und die schlechten.

Versuchen Sie sensibel zu sein.

Ratschläge zu erteilen ist einfach. Jedes alte Haus ist ein Individuum, ungenormt und zugegebenermaßen schwer zu erfassen. Deshalb ist für alle Beteiligten die Auseinandersetzung mit dem Altbau immer eine Wagnis, wenn man sich der Verantwortung nicht entziehen will. “Länge x Breite x Geld” (“Spiegel”-Titel) stellen letztendlich nicht unsere gebaute Lebensqualität dar.

Wir wollen den Beweis antreten, daß weder hohe Kosten im Altbau noch überzogene “Pflegeleicht-Ambitionen” das Entscheidungskriterium für den Umgang mit unserer Kultur bedeuten.

Wir reagieren mit unserem Engagement auf Mißstände.

Wir kümmern uns um den Erhalt regionaler Kulturgüter.