Malocher meets Designer

Das war eine Aufregung – im Hof grummelt ein unverbastelter, extrem seltener Panhard & Levassor von 1928, düftelte unverkennbar nach warmen Öl (10 Liter) und hatte klaglos die Fahrt von Hannover binnen 3 Tage überstanden.
Wem sagt denn überhaupt noch diese älteste (?) Automobilmarke etwas? Wer weiss denn noch, dass sich die edle Kundschaft dieser 20/30er Jahre ihre Wunsch-Karosserie vom “Designer schneidern” ließ? Aber auch das firmeneigene Design galt bis in die 60er Jahre als avantgardistisch. Da staunte unser Roter nicht schlecht, verlor gar etwas die Contenance wegen dieses Kollegen aus Frankreich.
In diesem 2-Sitzer bewies Raimund nicht zum ersten Male gutes Sitzfleisch – eine uns beiden Architekten durchaus verbindende Eigenschaft – und bei der kleinen Stadtrundfahrt zeigte der 2.344 cm³ Schiebermotor eine ordentliche Beschleunigung und der Fahrer viel Geduld und Können beim Rühren und Suchen nach dem passenden Gang des unsynchronisierten Getriebes.
Ein Oldtimer gehört auf die Straße, nicht ins Schaufenster. Es scheint, als schmiedet unser Roter neuerdings einschlägige Zukunftspläne, will sich wohl nicht vom Alter noch Schönheit beeinflussen lassen – schau’ mer mal.