Der Eigentümerin zur Überraschung, dem Architekten zur Freude, dem Restaurator zur Aufgabe: unter einem jüngeren Deckentäfer verbarg sich die entstehungszeitliche Bohlenbalkendecke von 1682 mit gebeilten Eichenbalken und Nadelholzbrettern in den Nuten.
Eine starke Verrußung verdeckte die weisse einzige flächig nachzuweisende Farbfassung (1), wobei der Kollege Restaurator in 5 Reinigungszyklen (2) dem Ruß zuleibe rückte, damit das eigentliche Schadensbild beurteilt werden konnte: Pilze infolge Feuchte, Frassschäden durch anobium punctatum, Risse und nicht mehr intakte Kittungen, abgebeilte Teilflächen – sehr unansehnlich.
In Zusammenarbeit mit dem LDA wurde das Restaurierungsziel formuliert: Festigung, partielle Ergänzung, reversible Kittungen nach spezieller Rezeptur (3), Farbauftrag nach historischem Vorbild, deckend mit hohem Kreideanteil, matt und vor allem reversibel.
Soweit der überschaubare Aufgabenbereich, der wie immer nicht konfektionierbar in Musterflächen, Arbeits- und Rezepturproben substanzschonend unter interdisziplinärer Beteiligung weiter entwickelt wurde.
Das Ergebnis (4) stellte sowohl die Denkmalschützer als auch den Architekten zufrieden und die Eigentümerin hat hier ein besonderes Juwel der Nachwelt erhalten.
Und der Restaurator? Super Leistung, klar ! Und er hat noch ein paar Tricks auf Lager, noch ein paar Rezepturen aus der Hexenküche …