Teilnahme Innovationspreis 2017

Der Name ist Programm: „Kreislauf“.

Ausgangslage:
Genormte Industriebaustoffe, präzise und massenhaft, überregional vertrieben führen zur gestalterischen Vereinheitlichung, oft Monotonie, der Verlust regionaler Bezüge wird in Kauf genommen.
Eine ganz besondere Bedeutung kommt hingegen den historischen Baumaterialien zu. Sie sind aus alter handwerklicher oder historisch industrieller Fertigung bis etwa in den Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Materialien gehen beim Abriss in aller Regel unwiederbringlich verloren.

Historische Materialien wurden an unterschiedlichen Standorten mit verschiedenen Methoden gefertigt. Sie sind vielfältig in Form, Farbe, Werkstoff und Bearbeitungstechnik. Sie stellen ein wichtiges Zeugnis regionaler Handwerkskunst dar. Sie sind Kulturgüter.
In ihnen steckt Intelligenz und handwerkliche Geschicklichkeit, die es vor Abrissbirne und Container zu bewahren gilt.

Dieser Aufgabe stellen wir uns seit 1998, setzen den Schwerpunkt „aus der Region, für die Region“.

Umsetzungsstand und wirtschaftlicher Erfolg:
Das Prinzip der Nachhaltigkeit als unternehmerischer Grundsatz wird gerade dann erreicht, wenn Gegenstände, die oft Generationen zuvor gewonnen und hergestellt wurden, vor Verlust geborgen und sinnvoll wieder eingesetzt werden, bestenfalls danach an weitere Generationen nach uns weitergegeben werden.
Unser gesamter Warenbestand basiert auf diesem Prinzip. Innovativ ist nach uns jeder, der z.B. einen alten Pitch Pine Boden wieder einsetzt, ihn auf die neue Situation adaptiert und auf moderne Kunststoffe verzichtet.

Um dem Kunden dies zu vermitteln, haben wir an unserem Standort auch eine museale Präsentation mit einer Informationsdichte gewählt, die neben einer oft aufwändigen Beratung Orientierung und Entscheidungshilfe bietet. Dies wird unterstützt durch fertige Beispiellösungen – z.B. eine restaurierte Haustüre aus der Zeit um 1900 mit allen Standards zu Einbruchssicherung / Wärmedämmung, z.B. einen kompletten Zimmerboden aus mehrhundertjähriger Eichendielung uvm.
Ohne beeinflussbaren Materialeingang, ohne gesicherte Verfügbarkeit zu jedem Zeitpunkt in gewünschter Menge ist nicht nur die Präsentation eine logistische Herausforderung. Unser Bestand an z.T. wichtigen Kulturobjekten lässt uns sowohl mit der Bauforschung als auch mit Museen zusammenarbeiten.

Fortschritt und Leistung:
Viele Auswirkungen und Ergebnisse wurden bislang erzielt. Natürlich bewundert heute die Öffentlichkeit das einzige Fotoatelier seiner Art im FLM Beuren, das von uns transloziert und von einem Kooperationspartner restauriert wurde. Um traditionelles Handwerk, aber auch Kunst zu fördern, haben wir in unseren Räumen Ausstellungen (z.B. Intarsienkunst, z.B. themenbezogene Fotografie …) mit guter Resonanz vollzogen.
Mit Erwerb des ca. 2.000 m² großen Standortes in Kirchheim unter Teck, ein selbst restauriertes Industriedenkmal des berühmten Architekten Philipp Jakob Manz von 1890 mit Ausstellungshallen, Werkstätten, Büros und Ateliers finden Interessenten damit ein adäquates Ambiente vor, das auch in Autobahnnähe problemlos erreicht werden kann.
Unsere Entwicklung spiegelt sich in vielen Veröffentlichungen gerade bei den Medien, den Zeitungen („Stuttgarter Zeitung“, „Esslinger Zeitung“, „LIFT – Stuttgarter Stadtmagazin“, „Der Teckbote“ uvm.), den Zeitschriften („Wohnen und Träume“, „Schöner Wohnen“, „Bauen und Renovieren“ uvm.) wieder. Auch wurde ein Firmenportrait im SWR-Fernsehen „Baden-Württemberg Land und Leute“ gedreht und gesendet.
Die Verbesserungen der Öffentlichkeitsarbeit muss weiterhin unser Engagement sein. Mit einer verbesserten Informationslage tragen wir zur Bewusstseinsförderung bei und erreichen in Folge die dem Gedanken des Wertrecyclings enthaltenen umweltrelevanten Aspekte, dann im besten Falle behördlich geregelt.

„…für Holzdielen in Zweitverwendung sind keine Bäume mehr zu fällen…“

Für uns immer spannend und auch Motor unseres Tuns: das Erkennen innovativer Leistungen anderer lange vor unserer Zeit, selten personifiziert, im Kontext gewachsen zu Tradition, zu Kultur, heute noch immer nicht erkannt, gar verschmäht.